Saint Philippe: Heimat der Gewürze

Aus der benachbarten Gemeinde Saint-Benoit stammten die ersten Einwohner von Saint-Philippe, die sich im südöstlichen Winkel von Réunion ansiedelten, die eigene Gemeinde wurde schließlich 1830 gegründet.

Die meisten der rund 5.100 Einwohner leben bis heute von der Landwirtschaft, Reisende finden in dem malerischen Ort an der Küste keine entsprechende Infrastruktur vor, dafür aber umso mehr vom ursprünglichen Charakter der Insel.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in erster Linie Gewürznelken und Muskat angebaut, das zweite Standbein der Einheimischen war die Fischerei. Die bestehenden landwirtschaftlichen Kulturen wurden nun vom Anbau von Vanille und Zuckerrohr abgelöst. Zugleich wurden zwei Zuckermühlen in der Gemeinde erbaut. Heute werden in erster Linie Palmherz-Palmen, Gewürzvanille und Zuckerrohr angepflanzt. In der Gemeinde gibt es zudem eine Abfüllung für Mineralwasser.

Zwar spielt der Tourismus in Saint-Philippe im Vergleich zu den anderen Inselgemeinden nur eine absolute Nebenrolle, dennoch lohnt sich ein Besuch. So wurde von der Gemeinde inspiriert von der Geschichte der Landwirtschaft in der Region ein „Gewürz- und Geruchspfad angelegt. Besucher können außerdem auf einem weiteren Lehrpfad die einheimischen Pflanzenarten und das besondere Ökosystem des subtropischen Feuchtwaldes kennenlernen.

Ein beliebtes Ausflugsziel an der Küste ist das „bösartige Kap“. Dieser in früheren Zeiten von Seefahrern gefürchtete Punkt zeichnet sich vor allem durch die bizarren Formationen aus, die das erkaltete Lavagestein hier gebildet hat. Zahlreiche Schiffsunglücke hatten sich hier ereignet: Der Grund: Die ohnehin schwierige Küste veränderte sich wegen der starken vulkanischen Aktivitäten sehr oft, was das sichere Navigieren hier extrem schwierig machte.

Ins Reich der Vulkane können Besucher auf mehreren Wanderwegen eintauchen. Das Besondere: Der Vulkan Piton de la Fournaise ist nach wie vor aktiv und gilt sogar als einer der Aktivsten weltweit.

Sportler dürften Saint-Philippe aus einem anderen Grund kennen. Denn die Gemeinde ist der Startpunkt eines Ultramarathons, der zu Deutsch „die Überquerung der Verrückten“ genannt wird.


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